Politischer Runder Tisch der Frauen / Geschlechtergerechtigkeit
in der Landeshauptstadt Magdeburg



Spenden für Kenia
Ein Bericht von Jutta Kaulbach aus Malindi.
Liebe Freunde und Verwandte, liebe Kenia – Spender!
Es ist mal wieder an der Zeit, dass ich Euch allen ganz,ganz herzlich fuer Eure Spenden
im letzten Jahr danke. Besonders hat mich gefreut, dass Ihr sogar neue Spender
gewinnen konntet, die uns hier zwar nicht kennen, aber durch Eure Erzaehlungen einen Einblick ueber die Beduerftigkeit der Menschen hier gewonnen haben. Vielen Dank auch an all die "neuen", wir werden Euer / Ihr Geld sorgfältig verwalten! Vielleicht ist es ja sogar möglich... mehr


Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2008

Prominente Gäste diskutierten und lasen im Schauspielhaus Magdeburg

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen luden das Magdeburger Amt für Gleichstellungsfragen, das Schauspielhaus Magdeburg und die Hochschule Magdeburg-Stendal zu einem Aktionstag in das Schauspielhaus Magdeburg ein. Und viele kamen - über 80 interessierte Frauen und Männer aus den verschiedenen Projekten, Netzwerken und Instituionen machten sich auf den Weg. In einer Podiumsdiskussion ab 15.00 Uhr erörterten Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen Präventions- und Hilfsmöglichkeiten für Mädchen und Jungen als Opfer von häuslicher Gewalt in Magdeburg.

Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. erlebten etwa fünfzig Prozent der Frauen, die Opfer von Beziehungsgewalt werden, in ihrer Kindheit häusliche Gewalt. Aus diesem Grund war besonders die Lage von Mädchen und Jungen, die häusliche Gewalt erleben müssen, ein Schwerpunkt der Diskussion.

Ab 17.00 Uhr fand eine Lesung mit prominenten Magdeburgerinnen zum Thema Gewalt an Frauen statt. Es lasen die Beigeordnete für Gesundheit, Soziales und Jugend der Landeshauptstadt Magdeburg, Frau Beate Bröcker, aus dem aktuell verfilmten Buch "anonyma". Frau Jutta Strehl , Magdeburger Unternehmerin, stellte das sehr beeindruckende und erschütternde Buch von Elisabeth Graul, "Die Farce" über das Leben und Leiden einer jungen Frau in einem DDR Gefängnis vor. Frau Yvonne Joachim, eine der Veranstalterinnen, las zwei Texte über den alltäglichen Sexismus und eine Welt, wie sie sein könnte, ohne Diskriminierungen und Gewalt. Als erstes stellte sie das Buch "Häutungen", eine autobiografische Aufzeichnungen, Gedichte, Träume, Analysen von Verena Stefan vor und dann "Der große Unterschied", gegen die Spaltung von Menschen in Männer und Frauen von Alice Schwarzer.

Zum Abschluss des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen wurde das Theaterstück "Breaking the Waves" von Lars von Trier vom Schauspielensemble aufgeführt. Es erzählt die dramatische Geschichte einer Frau und der Gesellschaft, in der sie lebt, auf dem schmalen Grat zwischen Liebe, Selbstaufgabe und Selbstzerstörung.
Fotos: Birgit Uebe

Geschichtlicher Hintergrund
Die Entstehung des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen geht auf die Forderung von lateinamerikanischen Feministinnen zurück, die erstmals 1981 einen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen forderten. Die Vereinten Nationen erklärten im Jahr 1999 den 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung jeder Form von Gewalt an Frauen. Weltweit machen seitdem alljährlich Frauenorganisationen, Vereine und Initiativen durch Veranstaltungen und Aktionen gegen Gewalt an Frauen mobil.
Allein in Deutschland wird laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend etwa jede zweite Frau Opfer von körperlicher Belästigung, sexueller, physischer oder psychischer Gewalt. Im Rahmen der umfangreichsten Untersuchung in der Bundesrepublik zum Thema Gewalt gegen Frauen, wurden im Jahr 2003 über 10.000 Frauen im Alter von 16-85 Jahren zu ihren Lebenssituationen befragt und die Ergebnisse weisen nach, dass besonders Frauen in Trennungs- und Scheidungssituationen gefährdet sind - aber auch Frauen, die als Mädchen in der Herkunftsfamilien Gewalt erleben mussten. Die Ergebnisse der Befragungen zeigen, dass Gewalt gegen Frauen überwiegend durch männliche Beziehungspartner verübt wird und vorrangig im häuslichen Bereich erfolgt. Bei körperlichen und sexuellen Übergriffen war in 50 Prozent der Fälle der (ehemalige) Partner der Täter. Wichtig sind aus diesen Gründen präventive Maßnahmen und ein breites Wissen bei allen Betroffenen über Hilfsangebote in der Landeshauptstadt.

Die Veranstaltung am 25. November war ein Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Amt für Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt Magdeburg, dem Schauspielhaus Magdeburg, Studentinnen des Masterstudienganges Sozial- und Gesundheitsjournalismus der Hochschule Magdeburg-Stendal und dem Politischen Runden Tisch der Frauen Magdeburg.
Informationen finden sie auch unter www.bmfsfj.de www.bmfsfj.de Stichwort- Forschungsnetz- Forschungsberichte.


Hier finden Sie den Newsletter vom Oktober 2008 als pdf-Datei.



50 Jahre Gleichberechtigungsgesetz in der Bundesrepublik (pdf-Datei)
Am 1. Juli 1958, trat das Gleichberechtigungsgesetz in der Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Mit diesem Gesetz wurde die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch im bürgerlichen Recht verankert.

"Das Gleichberechtigungsgesetz war ein großer Fortschritt. Frauen und Männer wurden bis dahin im privaten Rechtsverkehr sehr unterschiedlich behandelt. So durfte der Ehemann die Arbeitsstelle seiner Frau fristlos kündigen, über das von der Frau in die Ehe eingebrachte Geld verfügen und ihm stand das Entscheidungsrecht in allen das Eheleben betreffenden Angelegenheiten zu. Der Ehemann bestimmte insbesondere auch den Wohnort und die Wohnung. Das Recht und die Pflicht, für die gemeinsamen Kinder der Ehegatten zu sorgen, ordnete das Gesetz nahezu ausschließlich dem Vater zu", erklärte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries. ... mehr


Zwischen Selbstbestimmung und Vereinnahmung
Frauen - Sprache - Politik & Kultur

Internationaler Frauentag, Samstag, 8. März 2008

Anlässlich des Internationalen Frauentages 2008 fand im Magdeburger Forum Gestaltung eine sehr gut besuchte Veranstaltung statt - über 90 Frauen hatten sich zum Teil bundesweit nach Magdeburg auf den Weg gemacht.
Das Thema "Sprache" stand im Mittelpunkt des diesjährigen Frauentages - den Editha Beier, Gleichstellungsbeauftagte der Landeshauptstadt Magdeburg und Katja Albrecht, Gleichstellungsbeauftragte der Föderation der Evangelischen Kirchen Mitteldeutschland nach einem gemeinsamen Frühstück mit den Frauen eröffneten.
Anlässe für das Thema Frauensprache gab es viele: u.a. die Diskussion zur Europäischen Charta für Chancengleichheit, die Herausgabe der "Bibel in gerechter Sprache" und das "Mechthild von Magdeburg" Jahr. Zum aktuellen Stand in der Frauen-Sprach-Debatte wurden zwei international bekannte Expertinnen eingeladen: Prof. Dr. Luise F. Pusch und PD Dr. Klara Butting, die in sehr engagierten Vorträgen und Dialogen referierten. Für einen besonderen Akzent der Diskussion sorgte das Playback-Theater Bremen.
Workshops zur Auswahl am Nachmittag waren:
I. Frauen-Sprache-Politik
II. Bibel in gerechter Sprache
III. Mechthild von Magdeburg
Am Nachmittag fand auch ein gemeinsames Schlussplenum "Sprache schafft Wahrheit" statt. Für die Moderation der Veranstaltung konnte Frau Dr. Ramona Myrrhe gewonnen werden, die ihre Erfahrungen aus dem Universitäts-Alltag bereichernd einfließen ließ.
Veranstalterinnen waren:
das Amt für Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt Magdeburg
die Gleichstellungsbeauftragte der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland
und die Abteilung Erwachsenenpastoral im Bistum Magdeburg
in Kooperation mit:
der Koordinierungsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt
und der Frauenarbeit der Föderation Evangelischer Kirchen Mitteldeutschlands

Frau Rublow und Frau Beier im Gespräch
Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es um das Thema "Sprache"
Frau Manser war die Leiterin des Workshop zum Leben der Mechthild von Magdeburg (links)
Frau Brösicke und Frau Kademann im Gespräch
Frau Albrecht, Gleichstellungsbeauftragte der Föderartion der Ev. Kirchen Mitteldeutschland, bei ihrer Eröffnungsrede
Über 90 Frauen, zum Teil bundesweit angereist, waren zum Forum gekommen
Frau Dr. Myrrhe, (mit Kleid) Leiterin der Koordinierungsstelle für Frauenforschung der HS und Universitäten Sachsen-Anhalt, moderierte humorvoll und mit viel Dynamik
Frau Prof. Pusch während ihres Vortrages zur feministischen Sprachanwendungen
Frau PD Butting stellte sehr engagiert ihre Forschungsergebnisse und Recherchen zum Thema Bibel in gerechter Sprache vor
Befragung des Publikums durch das Bremer Playbacktheater zu den gehörten Vorträgen
Das Bremer Playbacktheater unterstrich die Referate mit szenischen Gestaltungen
Diskusionsforum mit beiden Referentinnen und Frau Dr. Myrrhe


Übergabe des Frauenförderplans 2008-2010 für die Stadtverwaltung Magdeburg

Anläßlich des Internationalen Frauentages, 8. März, wurde im Rathaus durch den Oberbürgermeister, Herrn Dr. Trümper, den Beigeordneten, Herrn Platz und die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Beier der Frauenförderplan 2008-2010 für die Stadtverwaltung Magdeburg in feierlicher Form überreicht.
Die Kulturelle Umrahmung gestalteten das Gitarren Duo "Dinges" und eine kleine Kindergruppe der Kita "Schlupfwinkel", die in ihrem Programm deutsche und englische Lieder zur Begeisterung aller Anwesenden vortrugen.
Frau Beier erinnerte in ihrer Ansprache zu den ca. 160 Frauen der Stadtverwaltung an das alte Frauentagsmotto "Brot und Rosen" - das nach wie vor seinen Sinn nicht verloren hat.
Fotos: Birgit Uebe


Öffentliches Forum mit OB-Kandidatin und Kandidaten

In Vorbereitung der Wahl der Oberbürgermeisterin / des Oberbürgermeisters am 9. März 2008 fand am 12. Februar 2008 im großen Ratssaal im Alten Rathaus ein öffentliches Forum des Politischen Runden Tisches der Frauen der Landeshauptstadt Magdeburg statt, zu dem alle bis dahin bekannten Kandidaten/ Kandidatin eingeladen wurden.

Zwei Stunden diskutierten die anwesenden Frauen und Männer, die auch Vereine und Projekte in der Stadt Magdeburg vertraten, ihre Vorstellungen zur Umsetzung von Kommunalpolitik. An der Diskussion nahmen teil:
Frau Dr. Hüskens, FDP
Herr Dr. Trümper, SPD
Herr Schwenke, CDU
Herr Theile, Die Linke
Herr Schilling, future!
Herr Meister, Bündnis 90/Grüne
In Vorbereitung der Veranstaltung wurden durch die Teilnehmerinnen des Gremiums folgende Schwerpunkte erarbeitet und den Kandidaten/der Kandidatin zugesandt. Frau Beier, die kommunale Gleichstellungsbeauftragte stellte zu Beginn des Forums für alle Anwesenden diese Themenschwerpunkte noch einmal vor und wies darauf hin, dass Gleichstellungspolitik nach wie vor ihre Berechtigung hat und nicht durch Familienpolitik ersetzbar ist. Aber es gibt keine gute Familienpolitik ohne Gleichstellungspolitik. Frau Beier befragte alle Kandidaten und die Kandidatin zu Beginn der Veranstaltung nach ihrem persönlichem Schwerpunkt zur Umsetzung der Frauen-und Genderpolitik in Magdeburg.
Die Schwerpunkte waren:
- Umsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern auf lokaler Ebene
- Verbesserung der Situation von Familien in schwierigen Lebenslagen, insbesondere bei häuslicher Gewalt
- Prävention gegen Gewalt im öffentlichen Raum
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie – z.B. im Bereich der Kinderbetreuung
- Ausgestaltung des ÖPNV in der Stadt Magdeburg
- Gender Budgeting im Haushalt der Stadt - welche Vorschläge zur Umsetzung existieren
- Förderung der Frauen- und Mädchenprojekte in der Zukunft
Protokoll der Veranstaltung: pdf-Datei (94 KB)

Fotos: Birgit Uebe


27.01.2008 - Internationaler Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Der 27. Januar ist der internationale Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag im Jahr 1945 wurden die tausenden deportierten Frauen, Männer und Kinder der Konzentrationslager Auschwitz befreit.
In den Jahren 1940-1945 wurden in die Konzentrationslager Auschwitz mindestens 1,1 Millionen Juden, 140.000 Polen, 20.000 Sinti und Roma sowie mehr als 10.000 sowjetische Kriegsgefangene deportiert. Knapp über 400.000 Häftlinge wurden registriert. Von den registrierten Häftlingen sind mehr als die Hälfte aufgrund der Arbeitsbedingungen, Hunger, Krankheiten, medizinischen Versuchen und Exekutionen gestorben. Die nicht registrierten 900.000 nach Birkenau Deportierten wurden kurz nach der Ankunft ermordet. Als Obergrenze der Opfer im Konzentrations- und Vernichtungslagerkomplex Auschwitz wird die Zahl von 1,5 Millionen Opfern angegeben.
Zwischen dem 17. Januar 1945 und dem 23. Januar wurden etwa 60.000 Häftlinge aus dem KZ Auschwitz evakuiert und in Todesmärschen nach Westen getrieben. In den Lagern und Außenstellen blieben etwa 7500 Häftlinge zurück, die zu schwach oder zu krank zum Marschieren waren. Mehr als 300 wurden erschossen; man nimmt an, dass eine geplante Vernichtungsaktion nur durch das rasche Vorrücken der Roten Armee verhindert wurde. Zuerst wurde das Hauptlager Monowitz am Vormittag des 27. Januar 1945 durch die sowjetischen Truppen (322. Infanteriedivision der 60. Armee der I. Ukrainischen Front unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Alexejewitsch Kurotschkin) befreit. Von den dort zurückgelassenen Gefangenen - die Angaben reichen von 600 bis 850 Personen - starben trotz medizinischer Hilfe 200 in den Folgetagen an Entkräftung.
Das Stammlager und Auschwitz-Birkenau wurden - auch durch die Soldaten der 322. Division - schließlich am frühen Nachmittag des 27. Januar befreit. In Birkenau waren fast 5.800 entkräftete und kranke Häftlinge, darunter fast 4.000 Frauen, unversorgt zurück geblieben. In den desinfizierten Baracken wurden Feldlazarette eingerichtet, in denen die an Unterernährung und Infektionen leidenden und traumatisierten Häftlinge versorgt wurden. Einige Tage später wurde die Weltöffentlichkeit über die Greueltaten informiert. Die Ermittler fanden über eine Million Kleider, ca. 45.000 Paar Schuhe und sieben Tonnen Menschenhaar, die von den KZ-Wächtern zurückgelassen wurden. Quelle: Wikipedia, KZ Auschwitz

Neue Gedenktafel am Tor des ehemaligen Frauen-KZ

Am 27. Januar 2008 wurde um 14.00 Uhr am ehemaligen Tor des Frauen-KZ in der Liebknechtstrasse 65 durch Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, Magdeburgs Gleichstellungsbeauftragte Editha Beier und die Vorsitzende des jüdischen Frauenvereins BeReshit Ellen Rublow eine neue Gedenktafel eingeweiht, die an die Geschichte dieses Ortes erinnert.
In der heutigen Liebknechtstrasse 65-91 befand sich von 1944 bis 1945 ein Konzentrations-Außenkommando der Polte-Werke Magdeburg - ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald und des Frauen-KZ Ravensbrück. Mehr als 3000 Frauen und 600 Männer mussten hier unter unmenschlichen und unvorstellbaren Bedingungen als Zwangsarbeiterinnen und als Häftlinge in den Polte-Rüstungswerken arbeiten. Die Frauen kamen ab September 1944 in mindestens fünf Transporten aus den Konzentrationslagern Ravensbrück, Stutthof, Bergen Belsen und Auschwitz, die Männer aus dem KZ Buchenwald.
Der Großteil der Häftlinge überlebte das Magdeburger KZ, das Massaker am Stadion Neue Welt und den Todesmarsch nach Ravensbrück nicht. Am 19. April 1945 kamen nur noch 600 der 3000 Frauen des Außenkommandos der Polte-Werke Magdeburg lebend in Ravensbrück an.
Der Historiker Pascal Begrich machte 2005 durch die öffentliche Vorstellung seiner Magisterarbeit und eine Veröffentlichung in "Stadtgeschichte in der NS Zeit - Fallstudien aus Sachsen-Anhalt und vergleichende Perspektiven" auf das Frauen-KZ und dessen Geschichte aufmerksam. Seit zwei Jahren veranstalten die Frauen des Politischen Runden Tisches der Stadt Magdeburg gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern jährliche Gedenkveranstaltungen am Tor des ehemaligen Konzentrationslagers.
Auf Initiative des Politischen Runden Tisches der Frauen der Landehauptstadt Magdeburg, des Vereins BeReshit und des Kulturbüro der LH Magdeburg wurde eine neue Gedenktafel am Tor des ehemaligen KZ-Außenlagers in Auftrag gegeben und durch den Herrn Lubusch angefertigt. Sie wurde am Sonntag mit einer Gedenkfeier eingeweiht und trägt folgende Inschrift:
"An dieser Stelle, Liebknechtstrasse 65-91, befand sich in der Zeit des Nationalsozialismus von 1944 bis 1945 das Konzentrations-Aussenlager des Rüstungswerkes Polte AG Magdeburg, des KZ Buchenwald und des Frauen-KZ Ravensbrück. Über 3000 Frauen und 600 Männer aus verschiedenen Nationen, jüdischer und nichtjüdischer Herkunft, mussten als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Polte-Rüstungswerken unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Der Großteil von ihnen überlebte dieses erbarmungslose und menschenverachtende Lager und den Todesmarsch nach Ravensbrück 1945 nicht.
Wir erinnern an alle Menschen, die dieses grausame Schicksal erleiden mussten.
Landeshauptstadt Magdeburg, Der Oberbürgermeister
Jüdischer Frauenverein BeReshith e.V.
Politischer Runder Tisch der Frauen Magdeburg"


Frauen vom Politischen Runden Tisch sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger waren zu der Gedenkveranstaltung gekommen.
Ariel Lototzki, Rabbiner der Synagogen-Gemeinde, sprach Gebete für die, die hier Unmenschliches erleben mussten.
Auch vom Holocaust betroffene Frauen und Männer waren bei der Gedenkveranstaltung.
Frau Rublow vom jüdischen Frauenverein BeReshith machte auf die grausame Situation der Zwangsarbeiterinnen aufmerksam.
Das Gebinde am Tor des ehemaligen Konzentrationslagers.
Frau Beier, Gleichstellungsbeauftragte der LH MD, las erschütternde Gedichte aus dem Buch der ehemaligen KZ Frauen aus Ravensbrück.